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Und Herr Flott hat zum Geburtstag ENDLICH ! ein Stativ geschenkt bekommen ! Damit kann man Sonnen-unter- und Mondaufgänge (und uns selbst) doch noch viel eindrucksvoller in Szene setzen ! Schön, ODER ??
Ansonsten aber : durchweg äusserst freundliche Menschen (auch die Polizisten sind konsequent nett und höflich), vergleichbar Iran ...
Es scheint, dass die persönlichen Eindrücke vor Ort sich reziprok zum jeweiligen Platz des Landes auf der US-Liste des Bösen einstellen ! Und dann gibt es auch noch Kultur ! Wir besichtigen das eine oder andere Fort und Frau Hurz entwickelt neue, fernab der Heimat überlebenswichtige kulinarisch-kulturelle Höhepunkte : Selbstgemachte deliziöse Geflügelleberwurst !!
Auf selbstgebackenem Möhren-Walnussbrot !!!
Wieder 2 Gründe weniger, das Fernreisen abzubrechen ....
 ...wenn da nicht der pakistanische Kontroll-Fetischismus wäre ! Wobei die zahlreichen Check-Points nur etwas Zeit kosten; richtig nervig sind die hin und wieder durch-zustehenden Diskussionen, ob und wo man nicht sicher für die Nacht stehen kann !! Gipfelpunkt : an diesm Platz direkt am Highway treffen uns zufällig Matthias und Theresa aus Freiburg, im Laufe des Nachmittags kommen zwei Polizeipatrouillen vorbei, die gegen unseren Über-nachtungsplan nichts einzuwenden haben. Kaum haben wir uns aber eingerichtet und das Essen auf dem Tisch (es ist auch bereits dunkel), erklärt uns eine 3. Patrouille, dass es hier überhaupt gar nicht sicher ist (landslide, bissige Ziegen etc.) und wir ihnen in das nächste Dorf folgen sollen ... Wir weigern uns beharrlich (wenn hier weit weg vom Berg landslide, dann ganz Pakistan unsicher und die Ziege haben wir schon gegrillt), die Polizisten verziehen sich nach einiger Zeit, aber später kommt ein Wagen zurück - und zwei Mann pennen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt an unserer Seite ! Von Herrn Flott ob dieses Blödsinns am nächsten Morgen angesprochen erklärt einer, es wäre halt seine Pflicht und wir wären ja nun mal Gäste.... Unsere auch bei anderer Gelegenheit vorgetra-gene Argumentation, dass wir alt genug seien, um auf eigene Verantwortung zu reisen und dies auch gerne schriftlich bestätigen, läuft regelmässig in´s Leere - der eine oder andere Zwischenfall vor etlichen Jahren hat wohl den einen oder anderen Polizeichef den Job gekostet und nun werden halt alle freilaufenden Touris gepampert, ob sie wollen oder nicht... Unser heisser Tee wurde aber trotz unserer Renitenz dankbar angenommen !
Wir bleiben bei der Schönheit : der Herbst malt einen Hauch von "indian summer", das Wetter ist meistens traumhaft klar und das Klima fast ein wenig kühl - eigentlich perfekt ...
Zwischen über 70 !! 7000ern und mehreren Zipfeln über 8000 m fühlt man sich hinreichend klein, geniesst zwar die unglaubliche Majestät und Schönheit dieser Felsen, die beständige Felsrutschgefahr in den engen und steilen Tälern lehrt einen aber auch täglich Respekt vor der schnell auch tödlichen Gewalt, die von dieser ungezähmten (Felshangbefestigungen gibt´s hier nicht !) Natur ausgehen kann ...
Nach unserer Runde über das Deosai-Plateau sind wir weiter auf dem Kharakorum-"Highway" nach Norden getrödelt, Sekundärzweck unseres Abstechers in das vorletzte "Stan" ist ja nun einmal die Überbrückung der heissen Saison in den Niederungen. Vor November brauchen wir nicht nach Indien zurück zu kehren, wir haben also wirklich alle Zeit, das Land in 100-km-Häppchen zu erkunden und erst nördlich von Gilgit wird es auch richtig beeindruckend !
Licht und Schatten in Pakistan ...
 01.11.2017